Richtlinien für Früh-Maßnahmen bei Ausbruch von COVID-19 / Coronavirus
Der von Wuhan/China ausgehende Ausbruch des Coronavirus verursacht in etwa 20% der Fälle schwere Krankheitsverläufe und führt in 2% der Fälle zum Tod. Die typische Inkubationszeit beträgt drei Tage, kann aber in einigen Fällen auch 24 oder 27 Tage andauern. Das Coronavirus ist hochansteckend und führt täglich zu einem Anstieg der Zahl infizierter Personen um 50% (R0 3-4), sofern keine außergewöhnlichen Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Falls eine Ausbreitung des Virus nicht verhindert werden kann und eine Pandemie oder Epidemie entsteht, wird sich das Leben aller Menschen verändern. Es ist unerlässlich zu handeln, um den Ausbruch zu stoppen und ihn nicht einfach zu akzeptieren. Wir stellen dazu die folgenden Schutzmaßnahmen für Einzelpersonen, Gemeinden und Regierungen zur Verfügung.
In Gebieten, in denen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht und die örtlichen Behörden nicht die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, ist es schwierig die eigene Familie oder soziale Gruppe zu schützen. Die Ausbreitung von Feuer benötigt brennbare Materialien. Ebenso benötigt die Ausbreitung von COVID-19 Menschen, die sich infizieren können. Um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern, müssen wir deswegen:
den Kontakt zwischen Familienmitgliedern und anderen Personen verringern und die Befriedigung von Grundbedürfnissen sicherstellen.
sichere Orte (Safe Spaces) für diejenigen bereitstellen, die sich auf freiwilliger Basis gemeinsam dazu entscheiden, den Kontakt mit anderen Menschen und möglicherweise infizierten Oberflächen zu vermeiden.
Die Safe Spaces verhindern die Ausbreitung von COVID-19, weil sie die Zahl der Ansteckungen minimieren. Mitglieder eines Safe Spaces können sich mit anderen zusammentun, um ihn schrittweise zu vergrößern oder neue zu schaffen. Im Folgenden stellen wir unsere Leitlinien für Familien dar.
Den Kontakt zwischen Familienmitgliedern und anderen Personen verringern:
Lies dir unsere Leitlinien aufmerksam durch und informiere deine Familienmitglieder. Diskutiert, wie ihr den Kontakt zu anderen Personen reduzieren könnt.
Lasst Familienzusammenkünfte digital stattfinden. Die Ausbreitung des Virus wird entweder gestoppt, dann ist in wenigen Monaten wieder alles beim Alten, oder das Virus wird sich weitflächig verbreiten und dann werden andere Handlungen nötig sein.
Stellt sicher, dass ihr Zugang zu Nahrungsmitteln, Produkten des täglichen Bedarfs und benötigten Medikamenten habt. Sorgt euch vor allem um ältere Familienmitglieder, Familienmitglieder über 50 Jahre und Familienmitglieder mit chronischen Krankheiten hinsichtlich des Kontaktrisikos mit anderen. Sie sollten den Kontakt mit anderen Menschen vermeiden und nicht an öffentliche Orte gehen müssen.
Versucht Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen (bspw. Pflegeheimen, Altersheimen, …) vorübergehend in abgeschiedeneren Unterkünften unterzubringen, zum Beispiel zu Hause oder in Einrichtungen mit kleineren Gruppengrößen.
Wenn es nicht möglich ist, den Kontakt mit anderen Menschen zu reduzieren, sprecht die Verantwortlichen in den Gemeinschaftseinrichtungen an, so dass diese die Schutzmaßnahmen gegen Ansteckung erhöhen.
Vermeidet Menschenansammlungen an öffentlichen Orten, größere Veranstaltungen und Restaurants, insbesondere innerhalb von Gebäuden.
Safe Spaces unter Risikobedingungen schaffen:
Mit Hilfe von Safe Spaces können kleine Gruppen von Menschen eine unabhängige Einheit bilden und den physischen Kontakt zu Menschen außerhalb ihrer Gruppe vermeiden. Währenddessen können sie sich gegenseitig unterstützen.
Ihr müsst nicht auf die Sicherheitsmaßnahmen der Behörden warten. Wenn es keine deutliche top-down Reaktion durch die Behörden gibt, sind selbstorganisierte Safe Spaces eine notwendige Maßnahme. Durch langsame Vergrößerung der Safe Spaces können lokale Ausbrüche eingedämmt oder verhindert werden.
Safe Spaces können von Familien ausgehen oder auch einfach von Menschen, die zusammenwohnen. Wenn Sicherheitsregeln formuliert und eingehalten werden, dann können mehrere Wohnungen einen gemeinsam Safe Space bilden. Um einen Safe Space zu bilden, muss JEDE Person zustimmen, den Kontakt zu Außenstehenden zu minimieren. Es muss darüber hinaus klare Regeln für die Zusammenarbeit geben. Mitglieder eines Safe Spaces sollten offen über ihre Aufenthaltsorte sprechen und sich um die Gesundheit der anderen Mitglieder sorgen.
Damit Menschen einen gemeinsamen Safe Space einrichten können, müssen möglicherweise spezielle Vereinbarungen mit Arbeitgebern, Schulen, Familien und Freunden getroffen werden.
Es sollte im Vorfeld für eine oder mehrere Wochen geplant werden, was die Mitglieder des Safe Spaces benötigen. Bei den Einkäufen sollten große Menschengruppen vermieden werden. Genaue Planung ist nötig, da jede Besorgung ein potentielles Infektionsrisiko birgt.
Wenn möglich sollten Lieferservices genutzt werden, so dass persönliche Einkäufe vermieden werden. Aber auch bestellte Waren müssen von einem Menschen gebracht werden. Wenn der Zulieferer keine Handschuhe benutzt, ist es ratsam, Waren zu reinigen und zu desinfizieren, falls man in einer Gegend mit vielen erkrankten Personen wohnt.
Alle Aktivitäten außerhalb des Safe Spaces sollten sorgfältig vorbereitet werden und so kurz wie möglich sein. Es müssen für das Verlassen des Safe Spaces und das Zurückkehren Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Benutzt persönliche Schutzausrüstung, bspw. Handschuhe, um Gegenstände anzufassen und Desinfektionsmittel sowie Schutzmasken. Beim Zurückkehren sollten auf jeden Fall die Hände gereinigt und desinfiziert werden.
Sorgt füreinander und achtet auf eure Gesundheit und euer Wohlbefinden. Ausnahmesituationen wie diese erfordern außergewöhnliche Maßnahmen und auch persönliche Opfer. Umso wichtiger ist es, dass ihr euch gegenseitig unterstützt.
Die Mitglieder eines Safe Spaces sollten genau absprechen, wie vorgegangen werden soll, sobald ein Mitglied Infektionssymptome aufzeigt. Die Maßnahmen unterscheiden sich von Region zu Region und werden sich auch im Zeitverlauf noch verändern. Jeder sollte auf dem neuesten Stand bezüglich Kontingenzplänen und Kontaktinformationen sein. Sollte ein Mitglied Symptome zeigen, so müssen die anderen Mitglieder dafür sorgen, dass ein Test durchgeführt wird. Vorsorglich sollte sich das Mitglied mit Symptomen selbst isolieren.
Wenn der Ausbruch voranschreitet kann es sein, dass schwere Entscheidungen getroffen werden müssen, beispielsweise wenn der Safe Space verlassen werden muss, um anderen Familienmitgliedern zu helfen, die nicht im Safe Space sind. Alle Mitglieder sollten darauf vorbereitet werden, solche Entscheidungen zu treffen.
In risikoreichen Zeiten wird manchmal versehentlich auf eine Art und Weise gehandelt, die die Sicherheit gefährdet. Um Überreaktionen auf ein Ereignis zu vermeiden, bedenkt, dass jede einzelne Handlung nur ein geringes Gefahrenpotential bietet. Dennoch, mehrere Handlungen hintereinander können das Risiko drastisch erhöhen. Es ist wichtiger gemeinsam in solchen Situationen zu lernen, anstatt sich Vorwürfe zu machen oder zu bestrafen.
Richtlinien für Einzelpersonen und Gemeinschaften
Übernehmen Sie Verantwortung für Ihre eigene Gesundheit und teilen Sie diese Verantwortung für die Gesundheit ihres Umfelds mit der Schaffung von Bewusstsein und mit Disziplin.
Vermeiden Sie unnötige soziale Kontakte.
Vermeiden Sie das Berühren von Oberflächen in öffentlichen oder gemeinschaftlich genutzten Räumen.
Vermeiden Sie größere Menschenansammlungen.
Vermeiden Sie direkten Kontakt mit anderen, waschen Sie sich regelmäßig die Hände und tragen Sie Masken, wenn Sie sich in unmittelbarer Nähe von Menschen befinden, die möglicherweise infiziert sind.
Husten oder Niesen Sie in Ihre Armbeuge.
Überwachen Sie Ihre Temperatur oder andere frühe Symptome einer Infektion (Husten, Niesen, laufende Nase, Halsschmerzen).
Isolieren Sie sich selbst, falls Sie frühe Symptome an sich bemerken.
Informieren Sie Ihren Hausarzt telefonisch und bitten sie ihn darum, Sie formlos krank zu schreiben im Sinne einer Risikominimierung für ihn und andere. Bitten Sie ihn, den Krankenschein an ihren Arbeitgeber zu übermitteln ohne Ihre direkte Mitwirkung, um direkte Kontakte mit dem Praxispersonal zu vermeiden.
Erkundigen Sie sich bei ihrem Gesundheitsamt oder der 116 117, wo Sie sich testen lassen können.
Wenn sich stärkere Symptome entwickeln, sorgen Sie für einen sicheren Transport zu einer medizinischen Einrichtung; vermeiden Sie öffentliche Verkehrsmittel, tragen Sie Masken. Bei starken Symptomen, z.B. beginnende Atemprobleme, wählen Sie 112 und erläutern Sie ihren Verdacht auf Covid-19.
In Bereichen mit erhöhtem Risiko müssen sich Mitmenschen gegenseitig helfen, ohne miteinander in Kontakt zu kommen; versorgen Sie infizierte Mitmenschen mit Nahrungsmitteln und Bedarfsgütern, indem Sie diese vor der Tür abstellen.
Arbeiten Sie mit anderen zusammen, um sichere Zonen / sichere Gemeinschaften zu schaffen. Besprechen Sie das Thema Sicherheit mit Familie und Freunden: reden Sie über Sicherheitsrichtlinien, legen Sie sie gemeinsam fest und beachten Sie, wer sich an die Absprachen hält. Achten Sie auf die Bedürfnisse und Sorgen ihrer Familie und Freunde.
Seien Sie kritisch gegenüber Gerüchten und verbreiten Sie keine Fehlinformationen.
Richtlinien für Gemeinden und Regierungen
Richten Sie Grenzkontrollen zu Regionen oder Ländern mit aktiven Infektionen ein und kontrollieren Sie Reisende auf Symptome.
Stellen Sie Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko 14 Tage unter Quarantäne, wenn bzw. bevor sie infektionsfreie Gebiete betreten.
In jeder Gemeinde und jedem Stadtviertel sollten Teams von Freiwilligen von Tür zu Tür gehen und mit einem IR-Thermometer und persönlicher Schutzausrüstung die Symptome der Einwohner kontrollieren.
In jeder Gemeinde und jedem Stadtviertel sollten Teams von Freiwilligen von Tür zu Tür gehen, um Personen zu identifizieren, die Unterstützung benötigen.
Richtlinien für Regierungen
Sichern Sie Ressourcen und Distributionswege im Vorfeld ab (Schutzmasken, persönliche Schutzausrüstung und Test-Kits).
Identifizieren Sie Gebiete, in denen Infektionen bestätigt oder vermutet werden.
Unterbinden Sie unnötige Verbindungen zwischen infizierten und nicht infizierten Gebieten (bspw. öffentlicher Transport).
Isolieren Sie Personen mit vermuteten und bestätigten Infektionen in dafür vorgesehenen Einrichtungen mit angemessenen medizinischen Ressourcen, einschließlich persönlicher Schutzausrüstung.
Für Personen mit Symptomen sollte ein Transportprozess zu den dafür vorgesehenen Gesundheitseinrichtungen etabliert werden, um öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis zu vermeiden.
Testen Sie alle Verdachtsfälle in der Nähe eines identifizierten Falls und setzen Sie sie unter Quarantäne.
Sensibilisierung der Öffentlichkeit:
Typische Symptome und mögliche Übertragungswege.
Betonen Sie die hohe Ansteckungsrate und weisen Sie auf die in der Regel milden Symptome hin, um Einzelpersonen dazu zu ermutigen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Betonen Sie den Nutzen, den freiwillige Quarantäne-Maßnahmen haben.
Ermutigen Sie Ärzte dazu, Verdachtsfällen eine Arbeitsunfähigkeit zu attestieren, damit diese zuhause bleiben können.
Bessere individuelle Hygiene, einschließlich häufigem Händewaschen, Tragen von Masken in öffentlichen Bereichen und Vermeiden des Kontakts zwischen Personen.
Verhindern Sie öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen.
Achten Sie besonders auf die Gesundheit von Personen, die sich in Einrichtungen mit hoher Personendichte befinden, z.B. in Gefängnissen, medizinischen Einrichtungen, Reha-Einrichtungen, Pflegeheimen, Altersheimen, Schlafsälen und Herbergen.
Fördern Sie die gemeinschaftliche Verantwortung.
Um Infektionen zu erkennen und eine Ansteckung zu verhindern, überwachen Sie den Gesundheitszustand von Menschen genau, deren tägliche Arbeit mit häufigen menschlichem Kontakt einhergeht.
Achten Sie auf gute Kommunikation mit entlegenen Gegenden und das Bereitstellen von Ressourcen für diese.
Arbeiten Sie mit internationalen Gemeinschaften und der WHO zusammen, um Informationen über die Identifizierung von Fällen, die Reisewege von Patienten, Behandlungen, Präventionsstrategien und den Mangel an medizinischer Versorgung zu erhalten.
Organisieren Sie die Behandlung von Patienten mit ähnlichen Symptomen, die nicht mit COVID-19 infiziert sind.
In Gebieten mit aktiver Übertragung:
Schließen Sie Gottesdienste, Universitäten, Schulen und Unternehmen.
Stellen Sie Menschen in ihren Häusern/Wohnungen unter Quarantäne und unterstützen Sie sie durch Bereitstellung von Nahrungsmitteln und Bedarfsgütern ohne direkten menschlichen Kontakt.
Organisieren Sie Hausbesuche durch geschultes Personal, um Menschen mit frühen Symptomen und Bedarf an Dienstleistungen zu identifizieren.
Richtlinien für Unternehmen
In diesem Abschnitt listen wir Maßnahmen auf, die Unternehmen ergreifen können, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Wir beschreiben spezifische Maßnahmen für den Einzelhandel und die Gastronomie.
Anmerkung: Die Französische Internationale Handelskammer verwendet diese Richtlinien.
Allgemein
Klären Sie ihre Angestellten und deren Familien über Infektionswege und Schutzmaßnahmen auf.
Entwickeln Sie auf sie angepasste Regeln, um die Ansteckungsgefahr zu verringern und sorgen Sie für strenge Durchsetzung dieser Regeln.
Teilen Sie Ihren Angestellten mit, dass sie selbst bei leichten Symptomen nicht zur Arbeit kommen oder an persönlichen Meetings teilnehmen sollen. Richten Sie ein Meldesystem für Erkrankte in Ihrem Unternehmen ein.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Angestellten krankenversichert sind, so dass sie selbst bei leichten Symptomen medizinische Unterstützung in Anspruch nehmen können.
Nehmen Sie Kontakt zu lokalen medizinischen Einrichtungen auf, um Schnelltests für Ihre Angestellten zu ermöglichen.
Stellen Sie grundlegende Schutzausrüstung bereit, falls sich die Situation verschlimmert und Ihre Angestellten sonst keinen Zugang zu dieser Ausrüstung haben (bspw. Desinfektionsmittel, medizinischen Alkohol, Schutzmasken, IR-Thermometer).
Das schwächste Glied in ihrem Betrieb zu stärken reduziert die Verletzbarkeit aller.
Meetings, Reisen und Gäste
Ersetzen Sie persönliche Treffen durch digitale oder telefonische.
Ermöglichen Sie ihren Angestellten, von Zuhause aus zu arbeiten.
Vermeiden Sie Reisen in Zonen mit höherem Infektionsrisiko (rot, orange, gelb).
Vermeiden Sie unnötige Reisen.
Verändern Sie Abläufe im Unternehmen, so dass scheinbar notwendige Reisen unnötig werden.
Begrenzen Sie die Zahl der Gäste und legen Sie Regeln für den Umgang mit Gästen fest. Weisen Sie Gäste ab, falls nötig, in Abhängigkeit vom Risikostatus der Zone, aus der sie kommen. Testen Sie ankommende Gäste auf Symptome. Beachten Sie die Richtlinien für Unternehmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus.
Arbeitsplatz
Führen Sie flexible Arbeitszeiten, gestaffelte Arbeitszeiten und Schichten ein, um die Personendichte am Arbeitsplatz zu jeder Zeit auf maximal 50% zu reduzieren.
Arbeitgeber sollten Angestellten empfehlen, die aus Gebieten mit höherem Infektionsrisiko zurückkehren oder auf Reisen möglicherweise mit erkrankten Personen in Kontakt gekommen sind, sich selbst für 14 Tage zu isolieren. Angestellte sollten ihren Gesundheitszustand überwachen, Erkrankungen melden und medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
An Eingängen sollten die Körpertemperatur mit IR-Thermometern gemessen werden.
Die Körpertemperatur der Angestellten sollte täglich gemessen werden. Den Angestellten sollten Schutzmasken zur Verfügung gestellt werden, wenn sich persönlicher Kontakt mit anderen Menschen nicht vermeiden lässt. [1]
Verändern Sie den Zugang zum Gebäude so, dass Händewaschen problemlos möglich ist und stellen Sie Desinfektionsmittel an Eingängen von Büros zur Verfügung.
Angestellte sollten Aufzüge vermeiden oder die Gesamtkapazität von Aufzügen zu maximal 50% ausnutzen.
Stellen Sie sicher, dass der individuelle Arbeitsplatz der Angestellten und der Abstand zwischen zwei Arbeitsplätzen ausreichend groß sind (2 Meter Mindestabstand und 2,5 Quadratmeter Fläche, mehr in Großraumbüros). Verändern Sie die Anordnung der Arbeitsplätze in Großraumbüros entsprechend.
Desinfizieren Sie öffentliche Räume und Oberflächen, die häufig berührt werden.
Schalten Sie die Klimaanlage ab. Wenn eine Klimaanlage benutzt werden muss, dann sollte die Rezirkulationsfunktion ausgeschaltet werden. Reinigen Sie die Klimaanlage wöchentlich und ersetzen/desinfizieren Sie die Hauptkomponenten und Filter.
Teilen Sie die Pausen so ein, dass nur wenige Angestellte gleichzeitig Pause haben. Angestellte sollten in den Pausen mehr Abstand voneinander halten als gewöhnlich und beim Essen einander nicht gegenüber sitzen. Desinfizieren Sie die Pausenräume und -utensilien, sowie das Besteck regelmäßig. Überwachen Sie den Gesundheitszustand der Angestellten in Cafeterien und Küchen.
Bestellen Sie Essen, anstatt essen zu gehen. Ermöglichen Sie kontaktfreie Essenslieferungen und Essenseinnahmen ohne Warteschlangen.
Analysieren Sie den Arbeitsweg Ihrer Angestellten. Entwickeln Sie Empfehlungen für den Arbeitsweg (öffentliche Verkehrsmittel vermeiden, möglichst wenige Oberflächen im öffentlichen Raum berühren, Händewaschen, fördern Sie Fahrgemeinschaften anstatt öffentlicher Nahverkehr).
Pflichten und Verantwortlichkeiten zur Einhaltung der Sicherheitsregeln um den Coronavirus am Arbeitsplatz sollten verständlich sein und eingehalten werden.
Einzelhandel und Gastronomie
Wirtschaftszweige mit hohem Personenkontakt werden möglicherweise ernsthafte Einschränkungen erfahren. Frühe und effektive Maßnahmen können das Risiko verringern, aber nicht vollständig verhindern, insofern sie nicht gesamtgesellschaftlich angewendet werden.
Es ist extrem wichtig, dass auch Personen mit nur leichten Symptomen den Kontakt zu anderen Personen vermeiden.
Dokumentieren Sie tägliche Kontakte. Dies kann im Falle einer Infektion die Informationskette beschleunigen und das Ausbreitungsrisiko sowie die Gefahren für Angestellte und Gäste erheblich verringern.
Entwickeln Sie unternehmensspezifische kontaktfreie Arbeitsweisen (bspw. Lieferservices ohne Kontakt, Drive-by Services oder Services mit angemessenem Abstand zwischen Angestellten und Gästen).
[1] Die Verwendung von Masken ist umstritten. Zu beachten ist:
(1) Personen, die selbst Symptome haben, sollten den Kontakt mit anderen vermeiden und eine Maske tragen, wenn sie notwendigen öffentlichen oder privaten Kontakt mit anderen haben.
(2) Das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit sollte akzeptiert werden, um zu verhindern, dass Kranke zögern, eine Maske zu tragen oder sich dadurch stigmatisiert fühlen.
(3) Auch wenn Masken keine Sicherheit vor Ansteckung garantieren und ihre Verfügbarkeit wegen höherer Priorität von medizinischen Einrichtungen eingeschränkt sein kann, verringert die Verwendung von Masken das Infektionsrisiko von Menschen drastisch, bei denen die Nähe zu anderen möglicherweise infizierten Personen nicht vermieden werden kann.
(4) Für Personen über 50 Jahre oder mit Vorerkrankungen sowie für Personen in Gebieten mit erhöhtem Risiko rechtfertigen die hohen Kosten einer Infektion die Verwendung einer Maske. Waschbare Masken, die wiederverwendet werden können, sind zwar nicht ideal, aber man kann sie selbst von Hand machen und sie werden zum Schutz in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Reha-Zentren, Heimen und anderen Gruppeneinrichtungen benötigt.
Richtlinien für Früh-Maßnahmen bei Ausbruch von COVID-19 / Coronavirus
Der von Wuhan/China ausgehende Ausbruch des Coronavirus verursacht in etwa 20% der Fälle schwere Krankheitsverläufe und führt in 2% der Fälle zum Tod. Die typische Inkubationszeit beträgt drei Tage, kann aber in einigen Fällen auch 24 oder 27 Tage andauern. Das Coronavirus ist hochansteckend und führt täglich zu einem Anstieg der Zahl infizierter Personen um 50% (R0 3-4), sofern keine außergewöhnlichen Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Falls eine Ausbreitung des Virus nicht verhindert werden kann und eine Pandemie oder Epidemie entsteht, wird sich das Leben aller Menschen verändern. Es ist unerlässlich zu handeln, um den Ausbruch zu stoppen und ihn nicht einfach zu akzeptieren. Wir stellen dazu die folgenden Schutzmaßnahmen für Einzelpersonen, Gemeinden und Regierungen zur Verfügung.
In Gebieten, in denen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht und die örtlichen Behörden nicht die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, ist es schwierig die eigene Familie oder soziale Gruppe zu schützen. Die Ausbreitung von Feuer benötigt brennbare Materialien. Ebenso benötigt die Ausbreitung von COVID-19 Menschen, die sich infizieren können. Um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern, müssen wir deswegen:
den Kontakt zwischen Familienmitgliedern und anderen Personen verringern und die Befriedigung von Grundbedürfnissen sicherstellen.
sichere Orte (Safe Spaces) für diejenigen bereitstellen, die sich auf freiwilliger Basis gemeinsam dazu entscheiden, den Kontakt mit anderen Menschen und möglicherweise infizierten Oberflächen zu vermeiden.
Die Safe Spaces verhindern die Ausbreitung von COVID-19, weil sie die Zahl der Ansteckungen minimieren. Mitglieder eines Safe Spaces können sich mit anderen zusammentun, um ihn schrittweise zu vergrößern oder neue zu schaffen. Im Folgenden stellen wir unsere Leitlinien für Familien dar.
Den Kontakt zwischen Familienmitgliedern und anderen Personen verringern:
Lies dir unsere Leitlinien aufmerksam durch und informiere deine Familienmitglieder. Diskutiert, wie ihr den Kontakt zu anderen Personen reduzieren könnt.
Lasst Familienzusammenkünfte digital stattfinden. Die Ausbreitung des Virus wird entweder gestoppt, dann ist in wenigen Monaten wieder alles beim Alten, oder das Virus wird sich weitflächig verbreiten und dann werden andere Handlungen nötig sein.
Stellt sicher, dass ihr Zugang zu Nahrungsmitteln, Produkten des täglichen Bedarfs und benötigten Medikamenten habt. Sorgt euch vor allem um ältere Familienmitglieder, Familienmitglieder über 50 Jahre und Familienmitglieder mit chronischen Krankheiten hinsichtlich des Kontaktrisikos mit anderen. Sie sollten den Kontakt mit anderen Menschen vermeiden und nicht an öffentliche Orte gehen müssen.
Versucht Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen (bspw. Pflegeheimen, Altersheimen, …) vorübergehend in abgeschiedeneren Unterkünften unterzubringen, zum Beispiel zu Hause oder in Einrichtungen mit kleineren Gruppengrößen.
Wenn es nicht möglich ist, den Kontakt mit anderen Menschen zu reduzieren, sprecht die Verantwortlichen in den Gemeinschaftseinrichtungen an, so dass diese die Schutzmaßnahmen gegen Ansteckung erhöhen.
Vermeidet Menschenansammlungen an öffentlichen Orten, größere Veranstaltungen und Restaurants, insbesondere innerhalb von Gebäuden.
Safe Spaces unter Risikobedingungen schaffen:
Mit Hilfe von Safe Spaces können kleine Gruppen von Menschen eine unabhängige Einheit bilden und den physischen Kontakt zu Menschen außerhalb ihrer Gruppe vermeiden. Währenddessen können sie sich gegenseitig unterstützen.
Ihr müsst nicht auf die Sicherheitsmaßnahmen der Behörden warten. Wenn es keine deutliche top-down Reaktion durch die Behörden gibt, sind selbstorganisierte Safe Spaces eine notwendige Maßnahme. Durch langsame Vergrößerung der Safe Spaces können lokale Ausbrüche eingedämmt oder verhindert werden.
Safe Spaces können von Familien ausgehen oder auch einfach von Menschen, die zusammenwohnen. Wenn Sicherheitsregeln formuliert und eingehalten werden, dann können mehrere Wohnungen einen gemeinsam Safe Space bilden. Um einen Safe Space zu bilden, muss JEDE Person zustimmen, den Kontakt zu Außenstehenden zu minimieren. Es muss darüber hinaus klare Regeln für die Zusammenarbeit geben. Mitglieder eines Safe Spaces sollten offen über ihre Aufenthaltsorte sprechen und sich um die Gesundheit der anderen Mitglieder sorgen.
Damit Menschen einen gemeinsamen Safe Space einrichten können, müssen möglicherweise spezielle Vereinbarungen mit Arbeitgebern, Schulen, Familien und Freunden getroffen werden.
Es sollte im Vorfeld für eine oder mehrere Wochen geplant werden, was die Mitglieder des Safe Spaces benötigen. Bei den Einkäufen sollten große Menschengruppen vermieden werden. Genaue Planung ist nötig, da jede Besorgung ein potentielles Infektionsrisiko birgt.
Wenn möglich sollten Lieferservices genutzt werden, so dass persönliche Einkäufe vermieden werden. Aber auch bestellte Waren müssen von einem Menschen gebracht werden. Wenn der Zulieferer keine Handschuhe benutzt, ist es ratsam, Waren zu reinigen und zu desinfizieren, falls man in einer Gegend mit vielen erkrankten Personen wohnt.
Alle Aktivitäten außerhalb des Safe Spaces sollten sorgfältig vorbereitet werden und so kurz wie möglich sein. Es müssen für das Verlassen des Safe Spaces und das Zurückkehren Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Benutzt persönliche Schutzausrüstung, bspw. Handschuhe, um Gegenstände anzufassen und Desinfektionsmittel sowie Schutzmasken. Beim Zurückkehren sollten auf jeden Fall die Hände gereinigt und desinfiziert werden.
Sorgt füreinander und achtet auf eure Gesundheit und euer Wohlbefinden. Ausnahmesituationen wie diese erfordern außergewöhnliche Maßnahmen und auch persönliche Opfer. Umso wichtiger ist es, dass ihr euch gegenseitig unterstützt.
Die Mitglieder eines Safe Spaces sollten genau absprechen, wie vorgegangen werden soll, sobald ein Mitglied Infektionssymptome aufzeigt. Die Maßnahmen unterscheiden sich von Region zu Region und werden sich auch im Zeitverlauf noch verändern. Jeder sollte auf dem neuesten Stand bezüglich Kontingenzplänen und Kontaktinformationen sein. Sollte ein Mitglied Symptome zeigen, so müssen die anderen Mitglieder dafür sorgen, dass ein Test durchgeführt wird. Vorsorglich sollte sich das Mitglied mit Symptomen selbst isolieren.
Wenn der Ausbruch voranschreitet kann es sein, dass schwere Entscheidungen getroffen werden müssen, beispielsweise wenn der Safe Space verlassen werden muss, um anderen Familienmitgliedern zu helfen, die nicht im Safe Space sind. Alle Mitglieder sollten darauf vorbereitet werden, solche Entscheidungen zu treffen.
In risikoreichen Zeiten wird manchmal versehentlich auf eine Art und Weise gehandelt, die die Sicherheit gefährdet. Um Überreaktionen auf ein Ereignis zu vermeiden, bedenkt, dass jede einzelne Handlung nur ein geringes Gefahrenpotential bietet. Dennoch, mehrere Handlungen hintereinander können das Risiko drastisch erhöhen. Es ist wichtiger gemeinsam in solchen Situationen zu lernen, anstatt sich Vorwürfe zu machen oder zu bestrafen.
Richtlinien für Einzelpersonen und Gemeinschaften
Übernehmen Sie Verantwortung für Ihre eigene Gesundheit und teilen Sie diese Verantwortung für die Gesundheit ihres Umfelds mit der Schaffung von Bewusstsein und mit Disziplin.
Vermeiden Sie unnötige soziale Kontakte.
Vermeiden Sie das Berühren von Oberflächen in öffentlichen oder gemeinschaftlich genutzten Räumen.
Vermeiden Sie größere Menschenansammlungen.
Vermeiden Sie direkten Kontakt mit anderen, waschen Sie sich regelmäßig die Hände und tragen Sie Masken, wenn Sie sich in unmittelbarer Nähe von Menschen befinden, die möglicherweise infiziert sind.
Husten oder Niesen Sie in Ihre Armbeuge.
Überwachen Sie Ihre Temperatur oder andere frühe Symptome einer Infektion (Husten, Niesen, laufende Nase, Halsschmerzen).
Isolieren Sie sich selbst, falls Sie frühe Symptome an sich bemerken.
Informieren Sie Ihren Hausarzt telefonisch und bitten sie ihn darum, Sie formlos krank zu schreiben im Sinne einer Risikominimierung für ihn und andere. Bitten Sie ihn, den Krankenschein an ihren Arbeitgeber zu übermitteln ohne Ihre direkte Mitwirkung, um direkte Kontakte mit dem Praxispersonal zu vermeiden.
Erkundigen Sie sich bei ihrem Gesundheitsamt oder der 116 117, wo Sie sich testen lassen können.
Wenn sich stärkere Symptome entwickeln, sorgen Sie für einen sicheren Transport zu einer medizinischen Einrichtung; vermeiden Sie öffentliche Verkehrsmittel, tragen Sie Masken. Bei starken Symptomen, z.B. beginnende Atemprobleme, wählen Sie 112 und erläutern Sie ihren Verdacht auf Covid-19.
In Bereichen mit erhöhtem Risiko müssen sich Mitmenschen gegenseitig helfen, ohne miteinander in Kontakt zu kommen; versorgen Sie infizierte Mitmenschen mit Nahrungsmitteln und Bedarfsgütern, indem Sie diese vor der Tür abstellen.
Arbeiten Sie mit anderen zusammen, um sichere Zonen / sichere Gemeinschaften zu schaffen. Besprechen Sie das Thema Sicherheit mit Familie und Freunden: reden Sie über Sicherheitsrichtlinien, legen Sie sie gemeinsam fest und beachten Sie, wer sich an die Absprachen hält. Achten Sie auf die Bedürfnisse und Sorgen ihrer Familie und Freunde.
Seien Sie kritisch gegenüber Gerüchten und verbreiten Sie keine Fehlinformationen.
Richtlinien für Gemeinden und Regierungen
Richten Sie Grenzkontrollen zu Regionen oder Ländern mit aktiven Infektionen ein und kontrollieren Sie Reisende auf Symptome.
Stellen Sie Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko 14 Tage unter Quarantäne, wenn bzw. bevor sie infektionsfreie Gebiete betreten.
In jeder Gemeinde und jedem Stadtviertel sollten Teams von Freiwilligen von Tür zu Tür gehen und mit einem IR-Thermometer und persönlicher Schutzausrüstung die Symptome der Einwohner kontrollieren.
In jeder Gemeinde und jedem Stadtviertel sollten Teams von Freiwilligen von Tür zu Tür gehen, um Personen zu identifizieren, die Unterstützung benötigen.
Richtlinien für Regierungen
Sichern Sie Ressourcen und Distributionswege im Vorfeld ab (Schutzmasken, persönliche Schutzausrüstung und Test-Kits).
Identifizieren Sie Gebiete, in denen Infektionen bestätigt oder vermutet werden.
Unterbinden Sie unnötige Verbindungen zwischen infizierten und nicht infizierten Gebieten (bspw. öffentlicher Transport).
Isolieren Sie Personen mit vermuteten und bestätigten Infektionen in dafür vorgesehenen Einrichtungen mit angemessenen medizinischen Ressourcen, einschließlich persönlicher Schutzausrüstung.
Für Personen mit Symptomen sollte ein Transportprozess zu den dafür vorgesehenen Gesundheitseinrichtungen etabliert werden, um öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis zu vermeiden.
Testen Sie alle Verdachtsfälle in der Nähe eines identifizierten Falls und setzen Sie sie unter Quarantäne.
Sensibilisierung der Öffentlichkeit:
Typische Symptome und mögliche Übertragungswege.
Betonen Sie die hohe Ansteckungsrate und weisen Sie auf die in der Regel milden Symptome hin, um Einzelpersonen dazu zu ermutigen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Betonen Sie den Nutzen, den freiwillige Quarantäne-Maßnahmen haben.
Ermutigen Sie Ärzte dazu, Verdachtsfällen eine Arbeitsunfähigkeit zu attestieren, damit diese zuhause bleiben können.
Bessere individuelle Hygiene, einschließlich häufigem Händewaschen, Tragen von Masken in öffentlichen Bereichen und Vermeiden des Kontakts zwischen Personen.
Verhindern Sie öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen.
Achten Sie besonders auf die Gesundheit von Personen, die sich in Einrichtungen mit hoher Personendichte befinden, z.B. in Gefängnissen, medizinischen Einrichtungen, Reha-Einrichtungen, Pflegeheimen, Altersheimen, Schlafsälen und Herbergen.
Fördern Sie die gemeinschaftliche Verantwortung.
Um Infektionen zu erkennen und eine Ansteckung zu verhindern, überwachen Sie den Gesundheitszustand von Menschen genau, deren tägliche Arbeit mit häufigen menschlichem Kontakt einhergeht.
Achten Sie auf gute Kommunikation mit entlegenen Gegenden und das Bereitstellen von Ressourcen für diese.
Arbeiten Sie mit internationalen Gemeinschaften und der WHO zusammen, um Informationen über die Identifizierung von Fällen, die Reisewege von Patienten, Behandlungen, Präventionsstrategien und den Mangel an medizinischer Versorgung zu erhalten.
Organisieren Sie die Behandlung von Patienten mit ähnlichen Symptomen, die nicht mit COVID-19 infiziert sind.
In Gebieten mit aktiver Übertragung:
Schließen Sie Gottesdienste, Universitäten, Schulen und Unternehmen.
Stellen Sie Menschen in ihren Häusern/Wohnungen unter Quarantäne und unterstützen Sie sie durch Bereitstellung von Nahrungsmitteln und Bedarfsgütern ohne direkten menschlichen Kontakt.
Organisieren Sie Hausbesuche durch geschultes Personal, um Menschen mit frühen Symptomen und Bedarf an Dienstleistungen zu identifizieren.
Richtlinien für Unternehmen
In diesem Abschnitt listen wir Maßnahmen auf, die Unternehmen ergreifen können, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Wir beschreiben spezifische Maßnahmen für den Einzelhandel und die Gastronomie.
Anmerkung: Die Französische Internationale Handelskammer verwendet diese Richtlinien.
Allgemein
Klären Sie ihre Angestellten und deren Familien über Infektionswege und Schutzmaßnahmen auf.
Entwickeln Sie auf sie angepasste Regeln, um die Ansteckungsgefahr zu verringern und sorgen Sie für strenge Durchsetzung dieser Regeln.
Teilen Sie Ihren Angestellten mit, dass sie selbst bei leichten Symptomen nicht zur Arbeit kommen oder an persönlichen Meetings teilnehmen sollen. Richten Sie ein Meldesystem für Erkrankte in Ihrem Unternehmen ein.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Angestellten krankenversichert sind, so dass sie selbst bei leichten Symptomen medizinische Unterstützung in Anspruch nehmen können.
Nehmen Sie Kontakt zu lokalen medizinischen Einrichtungen auf, um Schnelltests für Ihre Angestellten zu ermöglichen.
Stellen Sie grundlegende Schutzausrüstung bereit, falls sich die Situation verschlimmert und Ihre Angestellten sonst keinen Zugang zu dieser Ausrüstung haben (bspw. Desinfektionsmittel, medizinischen Alkohol, Schutzmasken, IR-Thermometer).
Das schwächste Glied in ihrem Betrieb zu stärken reduziert die Verletzbarkeit aller.
Meetings, Reisen und Gäste
Ersetzen Sie persönliche Treffen durch digitale oder telefonische.
Ermöglichen Sie ihren Angestellten, von Zuhause aus zu arbeiten.
Vermeiden Sie Reisen in Zonen mit höherem Infektionsrisiko (rot, orange, gelb).
Vermeiden Sie unnötige Reisen.
Verändern Sie Abläufe im Unternehmen, so dass scheinbar notwendige Reisen unnötig werden.
Begrenzen Sie die Zahl der Gäste und legen Sie Regeln für den Umgang mit Gästen fest. Weisen Sie Gäste ab, falls nötig, in Abhängigkeit vom Risikostatus der Zone, aus der sie kommen. Testen Sie ankommende Gäste auf Symptome. Beachten Sie die Richtlinien für Unternehmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus.
Arbeitsplatz
Führen Sie flexible Arbeitszeiten, gestaffelte Arbeitszeiten und Schichten ein, um die Personendichte am Arbeitsplatz zu jeder Zeit auf maximal 50% zu reduzieren.
Arbeitgeber sollten Angestellten empfehlen, die aus Gebieten mit höherem Infektionsrisiko zurückkehren oder auf Reisen möglicherweise mit erkrankten Personen in Kontakt gekommen sind, sich selbst für 14 Tage zu isolieren. Angestellte sollten ihren Gesundheitszustand überwachen, Erkrankungen melden und medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
An Eingängen sollten die Körpertemperatur mit IR-Thermometern gemessen werden.
Die Körpertemperatur der Angestellten sollte täglich gemessen werden. Den Angestellten sollten Schutzmasken zur Verfügung gestellt werden, wenn sich persönlicher Kontakt mit anderen Menschen nicht vermeiden lässt. [1]
Verändern Sie den Zugang zum Gebäude so, dass Händewaschen problemlos möglich ist und stellen Sie Desinfektionsmittel an Eingängen von Büros zur Verfügung.
Angestellte sollten Aufzüge vermeiden oder die Gesamtkapazität von Aufzügen zu maximal 50% ausnutzen.
Stellen Sie sicher, dass der individuelle Arbeitsplatz der Angestellten und der Abstand zwischen zwei Arbeitsplätzen ausreichend groß sind (2 Meter Mindestabstand und 2,5 Quadratmeter Fläche, mehr in Großraumbüros). Verändern Sie die Anordnung der Arbeitsplätze in Großraumbüros entsprechend.
Desinfizieren Sie öffentliche Räume und Oberflächen, die häufig berührt werden.
Schalten Sie die Klimaanlage ab. Wenn eine Klimaanlage benutzt werden muss, dann sollte die Rezirkulationsfunktion ausgeschaltet werden. Reinigen Sie die Klimaanlage wöchentlich und ersetzen/desinfizieren Sie die Hauptkomponenten und Filter.
Teilen Sie die Pausen so ein, dass nur wenige Angestellte gleichzeitig Pause haben. Angestellte sollten in den Pausen mehr Abstand voneinander halten als gewöhnlich und beim Essen einander nicht gegenüber sitzen. Desinfizieren Sie die Pausenräume und -utensilien, sowie das Besteck regelmäßig. Überwachen Sie den Gesundheitszustand der Angestellten in Cafeterien und Küchen.
Bestellen Sie Essen, anstatt essen zu gehen. Ermöglichen Sie kontaktfreie Essenslieferungen und Essenseinnahmen ohne Warteschlangen.
Analysieren Sie den Arbeitsweg Ihrer Angestellten. Entwickeln Sie Empfehlungen für den Arbeitsweg (öffentliche Verkehrsmittel vermeiden, möglichst wenige Oberflächen im öffentlichen Raum berühren, Händewaschen, fördern Sie Fahrgemeinschaften anstatt öffentlicher Nahverkehr).
Pflichten und Verantwortlichkeiten zur Einhaltung der Sicherheitsregeln um den Coronavirus am Arbeitsplatz sollten verständlich sein und eingehalten werden.
Einzelhandel und Gastronomie
Wirtschaftszweige mit hohem Personenkontakt werden möglicherweise ernsthafte Einschränkungen erfahren. Frühe und effektive Maßnahmen können das Risiko verringern, aber nicht vollständig verhindern, insofern sie nicht gesamtgesellschaftlich angewendet werden.
Es ist extrem wichtig, dass auch Personen mit nur leichten Symptomen den Kontakt zu anderen Personen vermeiden.
Dokumentieren Sie tägliche Kontakte. Dies kann im Falle einer Infektion die Informationskette beschleunigen und das Ausbreitungsrisiko sowie die Gefahren für Angestellte und Gäste erheblich verringern.
Entwickeln Sie unternehmensspezifische kontaktfreie Arbeitsweisen (bspw. Lieferservices ohne Kontakt, Drive-by Services oder Services mit angemessenem Abstand zwischen Angestellten und Gästen).
[1] Die Verwendung von Masken ist umstritten. Zu beachten ist:
(1) Personen, die selbst Symptome haben, sollten den Kontakt mit anderen vermeiden und eine Maske tragen, wenn sie notwendigen öffentlichen oder privaten Kontakt mit anderen haben.
(2) Das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit sollte akzeptiert werden, um zu verhindern, dass Kranke zögern, eine Maske zu tragen oder sich dadurch stigmatisiert fühlen.
(3) Auch wenn Masken keine Sicherheit vor Ansteckung garantieren und ihre Verfügbarkeit wegen höherer Priorität von medizinischen Einrichtungen eingeschränkt sein kann, verringert die Verwendung von Masken das Infektionsrisiko von Menschen drastisch, bei denen die Nähe zu anderen möglicherweise infizierten Personen nicht vermieden werden kann.
(4) Für Personen über 50 Jahre oder mit Vorerkrankungen sowie für Personen in Gebieten mit erhöhtem Risiko rechtfertigen die hohen Kosten einer Infektion die Verwendung einer Maske. Waschbare Masken, die wiederverwendet werden können, sind zwar nicht ideal, aber man kann sie selbst von Hand machen und sie werden zum Schutz in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Reha-Zentren, Heimen und anderen Gruppeneinrichtungen benötigt.